Robert Beyer wird an einen Sänger erinnern, der die Höhen und Tiefen eines vielseitigen Künstlerdaseins wie kaum ein anderer durchlebt hat. Frank Sinatra, von seinen Fans liebevoll „The Voice“ genannt, wurde am 12.Dezember 1915 in einer ärmlichen Wohnung in Hobokon bei New York geboren. Niemand hätte dem Francis Albert Sinatra zu diesem Zeitpunkt eine so große Zukunft vorausgesagt. Trotz der vielen Rückschläge war sein Lebensweg von Erfolg gekrönt. Er hat auch in über 60 Filmen mitgewirkt und dadurch seinen Bekanntheitsgrad erhöht. Der Gesang jedoch war allein die Grundlage zu seiner großen Karriere.
Seine ersten Erfolge feierte er im Dezember 1949 in dem Musical „Heut geh´n wir bummeln“. Der Film wurde 1950 für den guten Soundtrack mit dem Oskar ausgezeichnet. Frankieboy glänzte in dem Streifen mit dem Lied „New York, New York“. Der erfolgreichste Film – heute bereits ein Klassiker – war „Verdammt in alle Ewigkeit“. Für nur 8.000 Dollar hatte Sinatra hierin die Rolle des Maggio, die auch seinen Wunschvor-stellungen entsprach, übernommen.
Dieser Anti-Kriegsfilm war so beeindruckend, dass er neben anderen Bewertungen sogar in die Reihe der großen Schauspielerfilme eingestuft wurde. Eine großartige darstellerische Leistung von Frank Sinatra. Er erhielt für die beste Nebenrolle 1953 den „Golden Globe“ und 1954 den „Oscar“. Der 1955 gedrehte sozialkritische Film „Der Mann mit dem goldenen Arm“ erregte ebenfalls großes Aufsehen.
Sinatra spielte hier in einem Spielkasino den Groupier Frankie, der mit Drogen in Kontakt kommt und heroinsüchtig wird. Er lebt sich dramatisch in die Rolle des Süchtigen hinein. Realistisch stellt er Frankie im Kampf mit der Sucht dar. Von seiner Frau im Stich gelassen, steht ihm seine frühere Geliebte – gespielt von Kim Novak – in aufopferungsvoller Fürsorge zur Seite. Durch sie gelingt es ihm dann auch, sich von seiner Sucht zu befreien. Eine eindrucks-volle schauspielerische Leistung des Künstlers, die eine Oscar-Nominierung zur Folge hatte. Um sich aber wieder mehr dem Gesang widmen zu können, hat er dann ab 1970 seine Filmarbeit zugunsten von Konzerttourneen eingeschränkt. Seine Auftritte brachten ihm viel Erfolg und Sympathien ein. Das Publikum war begeistert und geriet immer wieder aufs Neue in Ekstase.
Er verstand es zu jeder Zeit ausgezeichnet, seine sonore Stimme einfühlsam einzusetzen und die Frauenherzen zum Schmelzen zu bringen. Vom Teenager bis zur Oma, alle Frauen lagen Frankieboy zu Füßen. Frank Sinatra hatte es nicht nötig, durch besondere technische Effekte seinen Auftritten einen publikums-wirksamen Reiz zu verleihen. Er verstand es ausgezeichnet, so heißt es, den „totalen Zauber zu bieten“ und jeden einzelnen im Publikum anzusprechen. Frankieboy war ein Sänger, der wie kaum ein anderer das Potential der populären Musik des 20.Jahrhunderts ausgefüllt hat, so sein Biograf Will Friedwald.
Einige seiner Songs wie „Yesterday“, „My way“, „Strangers in the Night“ und“ Night and Day“ wurden Welthits. Auch Las Vegas hatte durch seine Auftritte einen neuen Reiz und neuen Glanz erfahren. Mit seinen Freunden Dean Martin und Sammy Davis jr., bekannt als Trio „Rat pack“, war er hier ein viel umjubelter Star. Er gab viele Abschiedskonzerte, fand aber immer wieder den Weg zur Bühne, zum Gesang, zurück. Bis zu seinem Herzinfarkt 1997 hatte er noch öffentliche Auftritte. Mitte Mai 1998 starb Frank Sinatra in Los Angeles. Er wurde 82 Jahre alt. Viele seiner in den 1950er Jahren gesungenen und auf Tonträgern festgehaltenen Lieder gelten als Meisterwerke.
Zuletzt gesendet: 16.07.2016
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