Der Förderverein Lokalfunk hat im 30. Jahr seines Bestehens den Vorstand grundlegend umstrukturiert

Das neue Vorstandsteam des Fördervereins Lokalfunk (v. li.): Charlotte Kroll, Winfried Pickler, Klaus Bongard, Ingo Starink, Gertrud Loh-Mehner und Iris Rademacher. <b>Stefan Janke</b>

Das neue Vorstandsteam des Fördervereins Lokalfunk (v. li.): Charlotte Kroll, Winfried Pickler, Klaus Bongard, Ingo Starink, Gertrud Loh-Mehner und Iris Rademacher. Stefan Janke

Stefan Janke

Iserlohn „Das wuppen wir jetzt auf mehreren Schultern“, sagt Charlotte Kroll und gibt mit diesem Slogan auch die Devise für die kommenden Jahre beim Förderverein Lokalfunk (Fölok) aus. 30 Jahre nach Gründung haben die Mitglieder am Samstag bei ihrer Versammlung die Vereinssatzung geändert, um eine Umstrukturierung des Vorstands zu ermöglichen. Künftig wird der gemeinnützige Verein nicht mehr von einem 1. und 2. Vorsitzenden, einem Kassenwart sowie drei Beisitzern geführt, sondern ein gleichberechtigtes „Sechserpack“ wird sich die nicht unerhebliche Zahl von Aufgaben beim Fölok teilen. Charlotte Kroll, Ingo Starink, Iris Rademacher, Klaus Bongard, Gertrud Loh-Mehner und Winfried Pickler sind diese sechs, die den Laden „wuppen“ wollen.

Im Februar stand die Zukunft noch in den Sternen

Vorausgegangen waren ergebnislose Neuwahlen des Vorstands, nachdem im Februar der damalige Vorstand mit Klaus Gith, Torsten Tullius und Carsten Becker zurückgetreten war und sich keine Nachfolger fanden. „Dieses Problem Anfang dieses Jahres und schließlich auch dessen Lösung haben gezeigt, wie stark der Verein doch eigentlich ist und die Gemeinschaft sogar gestärkt,“ sagte Klaus Bongard am Samstag nach der Wahl.

Bewährtes erhalten und Neues beginnen, auch so könnte die Devise der ehrenamtlichen Radiomacherinnen und -macher lauten, die 20 Mal im Monat auf Sendung über die Frequenzen von Radio MK sowie im Internet bei NRWision.de zu hören sind. Am längsten „on air“ ist übrigens die Musiksendung „Jah Lion“, die nun schon drei Jahrzehnte ausgestrahlt wird, und auch die Kabarettistinnen von „Hauhechel“ sorgen bereits seit 25 Jahren für humorvolle und spitzzüngige Unterhaltung. Außerdem laufen montags bis samstags zwischen 21.04 und 22 Uhr sowie sonntags ab 19.04 Uhr Sendungen wie „Glashaus“ mit Charlotte Kroll, „Studio 78“ mit Carsten Becker, „Beruf – Berufung -Traumberuf?“ mit Iris Rademacher oder „Ohrwurm“ mit Holm Roch.

Großes Engagement übers Radiomachen hinaus

Das Engagement, Radio von Bürgern für Bürger zu machen, geht aber weit über die Arbeit im Studio hinaus. So macht Fölok traditionell beim „Kulturrucksack“ mit, ist in der Kinderstadt mit einem „Büro“ dabei und geht an Schulen. Gerade den Bildungsauftrag, den der Verein ebenfalls hat, möchte der neu in den Vorstand gewählte Lüdenscheider Ingo Starink verstärken: „Ich denke, die Vermittlung von Medienkompetenz, das ist der eigentliche Sinn und Zweck.“ Also, interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, wie man Rundfunk selbst gestalten kann, Einblicke in die Welt der elektronischen Medien zu geben und den Umgang mit Sprache und Technik zu erklären. „Kons­truktiver Journalismus“ sei aber ebenso wichtig, ergänzte Vereinssprecherin Charlotte Kroll – die gute Mischung aus beidem macht’s.

So sehen die gut 20 Radiomacher nun wieder einer – so hoffen sie – positiven Zukunft entgegen, die gleichzeitig weitere Herausforderungen mit sich bringt. Unter anderem soll verstärkt die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Soziale Medien angegangen werden. Dass dies jedoch mit großem Aufwand verbunden und sehr zeitintensiv ist, weiß Medien-Profi Ingo Starink aus eigener Erfahrung: „Dazu müsste eigentlich ein Vorstandsmitglied komplett abgestellt werden.“

Übrigens: Die wegen Corona ins Wasser gefallen Jubiläumsfeier „30 Jahre Fölok“ soll, so Charlotte Kroll, „nach Corona“ nachgeholt werden. Wann das aber ist, weiß bekanntlich niemand.